Ihr Lieben, ich bin seit 20 Jahren in der Windbranche.
Das ist eines der TOP 3 Themen:
Artenschutz verhindert Windrad (z.B. Rotmilan Nest) . Den Konflikt gibt es aber gar nicht mehr (siehe Frankreich, USA und andere Länder) wo z.T. seit Jahren digitale Abschaltsysteme vorgeschrieben sind.
Konkret:
Bisher im ANALOGEN Zeitalter ist es so:
Windrad geplant in 1100m von Rotmilannest - wird genehmigt.
Windrad geplant in 950m von RMN - nicht genehmigt.
Sinnvoll ist aber BEIDE Nester/Greifvögel zu schützen.
DIGITALES ZEITALTER, so ist es besser:
Digitale Monitoringsysteme mit Abschaltautomatik: 8 Kameras am Turm auf 2 Ebenen. Wenn sich ein Greifvogel 400m nähert: Katzenschrei (schräg in den Himmel = Anwohner hören es nicht). Dreht der Vogel ab, gut. Kommt er trotzdem näher, ab 200m automatische Abschaltung.
Selbstoptimierend 1: welche Katzen-Frequenz funktioniert am besten? (meist die Frequenzen, die die Vögel selber zwitschern, die hören sie auch = nimmt das System auf)
Selbstoptmierend 2: ab wann muss die WEA abschalten, 200m oder 180m oder 250m?
Diese Selbstoptimierung ist völlig gefahrlos für die Vögel, da die WEA in den ersten 2 Betriebsjahren für die 6 Wochen Gefährdungsphase einfach abgeschaltet werden kann (wenn die Jungvögel geschlüpft sind und die Elterntiere wie wild nach Futter suchen = ca. 6 Wochen Mai/Juni). Das System läuft dann nur im Simulationsmodus, d.h. die Parameter können alle optimiert werden, damit es auch funktioniert. Wenn der Standort-optimierte Funktionsnachweis erbracht ist für eine ganze Saison (sie 6 Wochen Mai/Juni) , erst dann (im Jahr 3) kann das System voll eingesetzt werden. Gibt es trotzdem Gefahrenmomente (alles in cloud aufgezeichnet)= wieder ein Jahr zurück in den Simulationsmodus.
Diesen Simulationsmodus gibt es seit Jahren auch schon für Fledermaus-Monitoring und Parameter Optimierung. In den ersten 2 Betriebsjahren müssen WEAs nachts im Sommer abschalten (also wenn keine Sonne scheint...ist aber nicht der Punkt hier) und mit Batcordern in der Gondel die Fledermausrufe aufnehmen. Dann wird anhand der physikalischen Wetterparameter (Druck, Temperatur, Niederschlag) standortspezifisch abgeleitet, wann die WEAs dann im 3. Betriebsjahr laufen können und wann sie wegen Fledermaus-Wahrscheinlichkeiten abschalten müssen.
Anm: Auch hier wäre ein real-time Monitoring wünschenswert, da die Abschaltzeiten um 90% reduziert werden können und die seltenen 5%? Fehlzeiten komplett vermieden werden könnten (=wo eigentlich keine Fledermäuse fliegen sollten, aber eben doch selten mal fliegen). Auch hier wollen wir aber BEIDE schützen, auch die Irrläufer. Deshalb wäre auch hier die digitale Welt ein win-win für Fledermaus und Windrad.
FAZIT
WIR REDEN DARÜBER SEIT FAST 10 JAHREN. Nichts passiert. Deshalb sind mir 2 Dinge wichtig.
Erstens, diese Lösung des Artenschutz-Windenergie Konfliktes, den es eigentlich nicht mehr gibt, jetzt für alle nachvollziehbar ins Wahlprogramm aufzunehmen (edukativer Aspekt), und zweitens, damit in unserer Regierungsverantwortung auch endlich grün zu lösen.
Das ist eines der TOP 3 Game-changer, um den Ausbau der Windenergie zu entfesseln.
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