Wärmepumpe ist nicht gleich Wärmepumpe - es muss unbedingt differenziert werden.
Meistens wird mit der Jahresarbeitszahl JAZ argumentiert. Die besten Luftwärmepumpen erreichen angeblich eine Jahresarbeitszahl von 3,1 - das reißt von Haus aus keineswegs vom Hocker.
Die alleinige Fokussierung auf die JAZ ist allerdings sträflich einseitig.
Meine Argumentation bezieht viel mehr auf ihre rapide sinkenden Leistungszahl bei stark sinkenden Außentemperaturen - die gehen nämlich bei echt tiefen (<15°C) gegen Eins! Das heißt, dass bei einem starken und vielleicht sogar länger anhaltenden Kälteeinbruch in Zukunft hunderttausende Luftwärmepumpen zu reinen Stromheizungen werden. Die dann drohenden Stromversorgungsproblemen stellen eine gefährliche Bedrohung der Netzstabilität dar, zumal bei einem plötzlichen Kälteeinbruch, also im Winter, auch die PV Anlagen nicht gerade beste Leistung bringen und bei Schneebelag sogar vollständig ausfallen.
Wie soll in einer solchen Extremlage eine regenerative Stromversorgung sichergestellt werden ?
Was aber bei längeren extremen Kälteperioden mit dem Stromnetz passiert, wenn Millionen Haushalte plötzlich zu 100% rein elektrisch heizen (nix mehr Umweltwärme), kann man ja exemplarisch bei unseren französischen Nachbarn sehen (und die haben nicht mal einen hohen Anteil an Regenerativem Strom).
Die relativ niedrigen Investitionskosten sowie die einfache Installation durch nicht benötigte Bohrungen oder Erdarbeiten sind geringer als bei den anderen Arten von Wärmepumpen - sind leider die Verlockung. Darum werden von ahnungslosen (weil von der Werbung nicht korekt informierten) Häuslebauern leider immer mehr Luftwärmepumpen eingebaut. Dagegen muss man mit schonungsloser Aufklärung und Hinweis auf die Gefahren angehen.
Kommentare
Axel Horn:
Ob der Satz so in ein Bundestagswahlprogramm gehört, ist zwar eine andere Sache, aber er macht deutlich, dass Wärmepumpen, die zur Zeit zu 80% als Luft-Wasser-WP installiert werden, zum Scheitern der Energiewende führen könnten, wenn die Grünen nicht gegensteuern.
Dr. Samadi vom Wuppertal Institut hat bestätigt, dass die für FFF erstellte Studie effizientere Wärmepumpen voraussetzt.